Sonnenschein und gute Laune, aber schwieriger Wind
Das Blaues Band vom Silbersee wird seit 2005 zunächst vom KCF, seit einigen Jahren als Gemeinschaftsregatta von KCF und WSVR ausgesegelt.
In diesem Jahr lag der Termin bereits im Mai (2022 Juni, davor eher im Hochsommer).
Diese Regatta richtet sich gleichermaßen an Einsteiger/innen wie erfahrene Regattasegler/innen.
Der Start des Blaues Band vom Silbersee 2023 in einem „Zeitfenster“ (13:00 – 13:30) ist weniger komplex als das übliche „5-Minuten-System“, bei dem alle Boote gleichzeitig starten.
Das kommt den Einsteiger/innen entgegen, da die Boote selbst entscheiden können, wann sie im „Zeitfenster“ über die Startlinie fahren (weniger Gedränge, kein Kampf um eine gute Startposition) und bietet für „Erfahrene“ die Möglichkeit, „taktisch“ zu starten.
Von allen Booten werden die individuelle Start- und die Zielzeiten erfasst.
Daraus wird die jeweils „gesegelte Zeit“ ermittelt.
Diese wird dann nach dem „Yardstick-Verfahren“ des DSV bewertet und in eine „berechnete Zeit“ umgewandelt.
Schnelle Boote (kleine Yardstickzahl) bekommen einen „Malus“ (Zahl unter 100), langsamere Boote einen „Bonus“ (Zahl größer 100), siehe:
https://www.dsv.org/segeln/wettsegeln/seeregatten/yardstick
17 Boote hatten gemeldet, 16 waren dann auch tatsächlich am Start.
Es ergab sich eine breite Spanne vom „schnellen Flying Dutchman“ (Yst 94) bis zur „langsamen VB-Jolle“ (Yst 122).
Darunter waren „Neulinge“ und erfahrene Regattasegler/innen.
Wie so oft wehte der Wind anders als angekündigt.
Statt aus Ost kam er eher aus Nord.
Die Prognose wies auf eine Flaute gegen 15:00 hin.
Die Wettfahrtleitung entschied sich, die Startlinie so auszurichten, dass die Boote gegen den Wind nach Norden starten mussten, siehe Skizze im Anhang (Wettfahrtbüro 2).
Rund um den See wurden 3 Bojen ausgelegt, die „in Steuerbord“ (rechts) zu umrunden waren.
Wegen der angesagten Flaute gegen 15:00 wurden nur 2 Runden (ca. 2,8 sm) angesetzt.
Die Boote mussten also die Start/Ziellinie überfahren, die 3 Bojen runden, ein 2. Mal die Start/Ziellinie passieren und dann nach erneuter Rundung der 3 Bojen das Ziel durchfahren.
Pünktlich um 13:00 wurde Flagge „S“ (Start) mit einem Schallsignal gesetzt.
Das bedeutete: „Startzeitfenster geöffnet“.
Das 1. Boot (FD, Yst 94) startete schon 13:00:11.
Das letzte Boot (470er, Yst 103) startete 13:14:31.
Schon nach rund 15 min passierte das 1. Boot die Start/Ziellinie zum 2. Mal.
Schon um 13:31:04 ging dieses Boot auch als Erstes ins Ziel (3. Mal).
Die Wettfahrtleitung bedauerte zu diesem Zeitpunkt, dass sie nicht 3 Runden angesetzt hatte.
Die anderen Boote starteten nach und nach und erreichten dann entsprechend das Ziel später.
Wegen der verschiedenen Startzeiten und Yardstickzahlen war es nicht möglich, zu erkennen, wer denn der/die Favorit/in war.
Um 13:30 wurde Flagge „F“ (Finish) gesetzt. Das war das Ende des Startzeitfensters.
Alle Boote waren aber rechtzeitig gestartet.
Nach und nach kamen weitere Boote nach ihrer 2. Runde ins Ziel.
Einige hatten Pech und hatten mit dem zwischenzeitlich nachlassenden Wind zu kämpfen.
Um 14:19:51 ging dann das letzte Boot bei wieder auffrischendem Wind ins Ziel.
Es zeigte sich aber, dass die Entscheidung der Wettfahrtleitung richtig war:
Kurze Zeit später schlief der Wind fast ein und drehte dann nach Ost.
Bei einer weiteren Runde wären wohl viele „verhungert“.
Die Eingabe der Start- und Zielzeiten in manage2sail durch Elke Ries (KCF) und Mauro Cardenas (WSVR) brachte dann das Ergebnis:
https://www.manage2sail.com/de-DE/event/BlauBaSilb23#!/results?classId=Ausgl
Obwohl die individuellen Zeiten eingegeben wurden, erscheinen im Ergebnis leider nur die „gesegelten“ und die „berechneten“ Zeiten.
Thomas Löffler, SV Biblis (früher KCF) erreichte auf seinem Contender (Yst 105) die beste berechnete Zeit von 00:28:54,
Platz 2 erreichte Bastian Eilers, WSVR auf ILCA7 (früher Laser Standard, Yst 113), berechnete Zeit: 00:32:36,
Platz 3 ging knapp an Moritz Richter und Katharina Bernd, WSVR auf Flying Dutchman, (Yst 94), berechnete Zeit: 00:32:51 .
Für den KCF erreichte Margaret Lynch auf Europe (Yst 116) Platz 7, berechnete Zeit: 00:39:08.
Nach dem erfolgreichen „Silbersee-Opening“, das Stefan Spiesberger parallel zum Einhand-Cup im März initiiert hatte, griffen die beiden Organisatorinnen des WSVR, Miriam Datta und Anna Brauer diese Idee auf und arrangierten ein „AfterSail“ am Silbersee.
Statt der ursprünglichen „Selbstversorgung“ organisierten Sie ein „Mitbring-Buffet“ und stellten Kaffee und gekühlte Getränke bereit.
Von Muffins über Brezeln und Salaten war dann „Alles da“ und wurde gerne angenommen.
Es gab genügend Gesprächsthemen bei den Teilnehmer/inne und die Helfer/innen hatten Mühe, die Motorboote „an den Quatschenden vorbei“ wieder an Land zu bringen.
Alles in allem, ein toller Regattasonntag!
Sportliche Grüße
Frank Knoch
Fachwart Wettsegeln
Kanu-und-Segelclub Frankenthal
Regattameldung@kcf1922.de
https://www.kcf1922.de