Bei dem Stegfest 2017 wurden wir mehrfach an diesem Tag mit allen Wassern gewaschen im wörtlichen Sinne. Wer kann ahnen, dass uns der Mai bestes Aprilwetter beschert, allerdings angereichert mit ordentlichen Gewittern durch schwüle Luft. Also eigentlich alles wie immer in unseren Breiten. Und genau daher haben sich auch viele Vereinsmitglieder nicht abschrecken lassen und sind dem Aufruf zum Grillfest an den Kollersee gefolgt.
Als die ersten Segler zum Stegfest 2017 am See eintrafen, zogen zeitgleich dicke und dunkle Wolken auf. Der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Um das ganze aber spannender zu machen, hat es dann so richtig gehagelt. Ein Schauer erster Güte mit Maiskorn großen Kugeln schoss die Kameraden in die Boote oder das Stegzelt. Wir hofften auf ein kurzes Gewitter und so war es dann auch. Als wir Luken und Schotten öffneten, dampfte der Boden und die Sonne drehte so richtig auf. Wir sammelten uns am Zelt und bauten spontan ein paar Tische auf.
Obwohl nicht geplant, starteten wir mit einem großen Küchenbuffet in den Nachmittag. Mittlerweile drückte die Sonne uns beinahe durch die Ritzen des Stegs und wir mussten uns im Schatten unseres Zeltes verkriechen. Und als es so richtig brutzelte, kam erneut ein Regenguss. Im Hintergrund strahlte und glühte der Himmel zwischen den Leberwurstinseln hindurch und am Steg schleierten dicke Regentropfen vor unserem Zelt in den See. Was solls, wir saßen im Trockenen und der Kuchen schmeckte um so besser. Und der Wasserstand kann noch viele Zentimeter vertragen. Wir schauen gerne zu, wenn unsere Segelrevier wächst.
Die Stimmung war gut und der Geräuschpegel vermeldet angeregte Konversation. So soll es sein. Die Kinder verstreuten sich auf das Ufer und ein Opti sicherte wenigstens der Jugend ein paar Aktionen auf dem Wasser.
Denn nach diesen Gewittern hat der Wettergott einfach den Windhahn zugedreht. Kaum ein Lüftchen und nur das Boot von John wurde zum Ablegen vorbereitet. Ein paar Kameraden sind auf den windstillen See hinaus gedümpelt. Johns H-Boot braucht wirklich kaum Wind, um sich zu bewegen.
Der Nachmittag schreitet voran, noch mehr Kameraden und Kameradinnen tauchten am Steg auf. Es hat uns alle sehr gefreut, wieviele Vereinsmitglieder sich den Termin zu Saisonstart gemerkt hatten und sich am Steg versammelten. Auch eine kleine Abordnung aus Frankenthal war da. Dagmar hatte ihr mobiles Büro geöffnet, neue Mitglieder rekrutiert und andere interne Verwaltungs- oder sonstige Fragen geklärt.
So langsam wurde es Zeit, an das Abendessen zu denken. Der Schwenkgrill wurde aufgebaut, der Tisch für die Salate in Stellung gebracht. Unsere KCF Kollersee WhatsApp-Gruppe hatte ja zuvor die Nudelsalat-Challenge eröffnet. Die Spannung stieg.
Das hatte sich der Himmel auch gedacht und ließ dunkle Wolken aufziehen, die nichts Gutes verhießen. Wir grillten mit dem Wetter um die Wette. Und fast hätten wir gewonnen und alle Steaks und Würste ins Trockene gebracht. Tapfer haben Ralf und Ute gewartet und sich gegen den Sturm gestellt. Wie gut, dass wir so gute Hitze im Grill hatten, das lässt den Regen schnell verdampfen. So ganz ohne Nass von oben ließ es sich das Grillen aber nicht zu Ende bringen.
Es fing an zu gießen als sich alle, die nicht gleich nach Hause gingen, im Zelt versammelten. Kameradschaftlich wurden Tische, Stühle und Bänke in Position gebracht und jeder bekam einen Sitzplatz. Am Ende hätte auch keine Person mehr zusätzlich hereingepasst. Das Salatbuffet lockte mit tollen Kreationen und hat kaum auf einem Tisch Platz gefunden. Wir haben alle ein vorzügliches Abendessen genossen. Draußen ging gerade die Welt unter. Man erlebt selten solche Regengüsse. Es prasselte über eine Stunde, was das Zeug hielt. Und das Beste. Unser Zelt war dicht. Und nebenbei wuchs unser Revier.
Der Regen hat uns ins Zelt verbannt und das war auch gut so. Denn wir sind zusammen gerückt und haben uns bestens amüsiert. Es wurde gelacht und gefeiert und erst spät am Abend machten sich die Besucher auf den nach Hause Weg.
Und die wird kommen. Vielleicht mal ganz ohne Regen. Egal, wir werden uns mit allem arrangieren.
Gruß,
Axel Lehr