Am 04.05.2019 ist es so weit. Segeltörn Kroatien 2019 kann starten. Gegen 5:00 Uhr treffen wir – Sascha, Matthias (unser Fahrer) und ich (Birgit) – uns vor der Haustür des Fahrers. Gepäck umladen, von den Partner verabschieden und dann geht es los. Es liegen knapp 1.000 km vor uns und ungefähr 9 bis 10 Stunden Autofahrt. Obwohl es Anfang Mai ist, ist es recht frisch. Auch in Kroatien soll das Wetter nicht ganz so gut sein. Unsere Skipper Bernd hat uns daher vorher noch per E-Mail mitgeteilt, dass wir ja viele warme Sachen zum Anziehen mitnehmen sollen. Die Prognose für die Woche ist nicht all zu gut.
In Österreich regnet es und wir haben plötzlich auch nur noch 5° C. Und es wird kälter. Kurz vor Vrsar regnet es nochmals. Wirklich keine schönen Aussichten.
Gegen 16:00 Uhr treffen wir im Hafen ein. Die andere Fahrgemeinschaft, die mit uns zusammen segelt, ist noch nicht eingetroffen. Wir bringen schon mal unsere Sache aufs Boot. Unser Boot ist die Mimi – eine Bavaria 37 Cruiser – und wird für eine Woche unser Zuhause sein. Kurz darauf treffen unser Skipper und zwei weitere SKS-Scheinbesitzer ein. Es sind Bernd, Petra und Florian. Eine optimale Mischung: 3 SKS-Schüler auf ihrerem ersten Ausbildungstörn (Matthias und Sascha besitzen schon Erfahrung mit dem Segeln auf dem Meer) und 3 Ausbilder. Auch sie checken ein.
Anschließend erhalten wir vom Vercharterer eine Einweisung. Das Wetter ist immer noch durchwachsen. Da wir alle Hunger haben, gehen wir in der Marina lecker Fisch essen. Es wird nicht der letzte Fisch sein, den wir essen bei diesem Segeltörn Kroatien 2019.
An nächsten Morgen – es ist Sonntag – können wir nicht auslaufen. Den Verdacht hatten wir bereits gestern. Das Wetter ist extrem schlecht geworden. Es regnet und vor der Küste Istriens, im Kvarner tobt eine Bora. Wir bleiben im Hafen und machen uns mit dem Boot und dem Equipment vertraut. Nachmittags besuchen wir per Auto Rovinj. Im strömenden Regen schauen wir uns den Ort an und freuen uns auf ein schönes Abendessen in einem gemütlichen, trockenen Restaurant. Hier essen wir alle fast wieder Fisch. Soll ja gesund sein!
Montags ist es nun endlich so weit. Das Wetter ist besser geworden. Wir laufen unter Motor aus. Setzen später die Segel und nehmen Kurs auf Rovinj. Es gibt nochmal eine Sightseeing-Tour vom Wasser aus. Neben der neuen, sehr modernen Marina machen wir an einer Boje fest, essen eine Kleinigkeit und genießen die Aussicht auf die Altstadt und den modernen Gebäudekomplex. Danach segeln wir weiter vorbei am „Bikini-Atoll“, der eigentlich Sveti Ivan heißt. Bikini-Atoll trifft es jedoch besser! Dann vorbei an dem schönen Leuchtturm Otocic Sveti Ivan na Pucini!
Damit der Törn nicht zu touristisch wird, üben wir ein bisschen Mann über Bord. Dann segeln wir weiter, überwiegend mit Volvo-Wind, da jetzt der Wind nachgelassen hat, in Richtung Pula. Unser Ziel ist jedoch eine Bucht neben Pula. Dort machen wir an einer Boje fest. Heute mal ohne Landgang bleiben wir auf dem Boot und wir verköstigen uns selbst.
Am nächsten Morgen testen einigen unserer Männer mal die Wassertemperatur mit dem großen Zeh. Sie stellen fest, dass das Wasser wohl doch zu kalt für ein Bad ist deshalb verlassen wir nach dem Frühstück die Bucht und segeln weiter. Wir segeln in Richtung Leuchtturm Porer. Dieser liegt am südlichsten Punkt von Istrien. Es folgt mal wieder ein Mann über Bord Manöver unter Motor. Auch heute haben wir wenig Wind. Für eine Weile können wir den Blister setzen, müssen ihn aber doch schon bald einholen. Also fahren wir unter Motor weiter und überqueren den Kvarner in Richtung Mali Losinj. Später kommt wieder etwas Wind auf. Wir setzen erst das Vorsegel, dann das Großsegel und zum Schluss werden wir wieder übermütig. Nun langt der Wind gar für den Blister. So kommen wir am späten Nachmittag im Hafen von Mali Losinj an. Ein sehr malerischer Ort. Die Marina liegt mitten im Ort und das Sanitärgebäude der Marina ist in einem Haus an der Promenade untergebracht. Abends wie gehabt Essen gehen. Es gibt wieder reichlich Fisch. Das Wetter ist hier angenehm. Morgen wird der wärmste Tag der Woche erwartet. Na dann…
Und tatsächlich wir haben heute schönes Wetter. Die Sonne strahlt und es ist angenehm warm. Wir unternehmen mit Bernd als Reiseleiter einen Rundgang durch den Ort. Bevor wir dann später aus dem Hafen auslaufen, üben wir erst noch alle das Anlegen und Ablegen, viele Male. Und dann geht’s weiter. Heute können wir die Segel setzen. Und uns begleiten gar ein paar Delphine. Etwas später können wir sogar eine Schildkröte sichten. Es geht zurück über den Kvarner. Unser Ziel heute: die Bucht von Pomer vorbei an Medulin. Unsere Crew wechselt sich beim Segeln wie die Tage zu vor immer mal ab. So erreichen wir die Marina von Pomer. Petra hat bereits über Internet wieder ein nettes Restaurant für uns ausfindig gemacht. Und was essen wir dort: Ja, natürlich Fisch – was sonst.
Der nächste Tag holt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Es hat sich gestern Abend bereits angekündigt. Deshalb schlafen wir heute auch prophylaktisch länger. Wir verpassen auch nichts, denn: es regnet. Es regnet wie aus Kübeln. Nach dem Frühstück beschließen wir irgendwann dann doch mal auszulaufen. Der Regen nimmt zu und auch der Wind. Heute können wir segeln was das Zeug hält. Hier und da folgt eine kräftige Böe. Jeder holt noch schnell das an Deck, was er/sie so benötigt. Ansonsten versuchen wir es zu vermeiden unter Deck zu gehen. Unser Boot wird von 2 bis 3 Meter hohen Wellen aus allen Richtung durchgeschaukelt und es verfehlt bei dem ein oder anderen nicht seine Wirkung. Da heißt es heute: Blick auf den Horizont richten oder gleich das Steuer übernehmen. Zum Nachmittag wird das Wetter zum Glück besser. Der Regen lässt nach und die Sonne zeigt sich. Es geht in den Hafen von Pula. Und hier wie immer ab in ein Restaurant Fisch essen. Und danach ein Verdauungsspaziergang durch das nächtliche, historische Pula. Auch eine sehr schöne Stadt
Heute ist unser letzter Segeltag. Jedoch gehen wir zuerst in Pula an der Markthalle frühstücken. Anschließend kaufen wir alle noch Olivenöl, Ajvar, Honig, Slivovice etc. auf dem Markt für zuhause ein. Bepackt geht’s zurück auf’s Boot. Bevor wir den Hafen verlassen, üben wir wieder das Anlegen. Natürlichen hat auch jeder von uns das Ablegen und diverse andere Manöver geübt. Es war schließlich nicht nur eine touristische und kulinarische Tour. Und wir können heute wieder segeln. Zeitweise auch wieder mit Blister. Wir segeln bis zum „Bikini-Atoll“. Dort üben wir noch das Ankern. Und: wir gehen fast alle baden in der ca. 14° C „warmen“ Adria. Florian packt sein Paddel-Bord aus und paddelt zur Insel rüber. Zum frühen Abend lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Vrsar. Dort angekommen geht’s erst an die Tankstelle und dann an den Steg in der Marina. Wie schön, heute findet in Vrsar ein Fischerfest statt und wir bekommen Fisch. Wir hatten ja die Tage so wenig Fisch. Auch der ist wieder lecker.
So endet ein interessanter und abwechslungsreicher Segeltörn. Es war auch toll, dass wir uns alle auf dem Boot gut verstanden haben. Gerne würden wir noch eine weitere Woche hintendran hängen, aber leider… So bleibt uns nur nächstes Jahr Heiligenhafen.
Bericht: Birgit Marake
Bilder: Bernd Schröder und Birgit Marake