Hoffnung, Enttäuschung, Erleichterung, Protest
Die Lioner-Regatta begann mit einer attraktiven Meldeliste.
Insgesamt hatten 19 Boote gemeldet, davon 13 der 517er-Klasse und 6 Ausgleicher.
Aus gesundheitlichen und anderen Gründen traten letztlich 16 Mannschaften am Samstag an, darunter 11 517er und 5 Ausgleicher.
Mit 11 Booten der 517er-Klasse war die Voraussetzung für eine Ranglistenwertung gegeben (min. 10).
Damit ist auch eine Wertung für die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft der Klasse möglich.
Um 13:00 hatten alle Crews ihre Boote vorbereitet und einem Start um 14:00 stand eigentlich Nichts mehr im Wege.
Doch! Rasmus, hatte leider kein Herz für die Segler/innen!
Nachdem bei der Steuermannsbesprechung noch ein leichter Segelwind wehte, schlief dieser immer wieder ein.
Die Wettfahrtleitung versuchte mehrere Male, den Kurs an den Wind anzupassen und eine Wettfahrt zu starten, musste aber immer wieder abbrechen, da der Wind nicht ausreichte oder stark drehte.
Die Segler/innen und Helfer/innen verharrten in der kräftigen Sonne bis gegen 16:00 auf ihren Booten und testeten die Startmöglichkeiten aus. Es gab immer wieder etwas Wind, aber für eine ordentliche Wettfahrt reichte es einfach nicht.
Als auch gegen 16:20 immer noch keine Besserung in Sicht war, kam das Signal der Wettfahrtleitung:
3 Töne = „Heute keine Wettfahrt mehr“.
Mit Paddeln und Schaukeln arbeiteten sich die Crews wieder an Land.
Beim Abendessen gab es diesmal wenig Gesprächsthemen zur aktuellen Regatta, aber da sich die meisten Teilnehmer seit Jahren kennen, gab es genug aus der Vergangenheit zu erzählen.
Alle Hoffnungen richteten sich nun auf den Sonntag. Morgens um 09:00 waren die Helfer/innen und viele Segler/innen wieder am See.
Das Wasser kräuselte sich auf fast der ganzen Seefläche. Leichter Wind! Aber: Während der Startvorbereitungen schlief der Wind immer wieder ein.
Erneut erwies sich Rasmus als schlechter Partner. Der ohnehin schwache Wind hatte große „Löcher“ und drehte ständig.
Kein Regattawind. Dennoch liefen die meisten Segler/innen aus und testeten die Verhältnisse.
Die Wettfahrtleitung ließ ebenfalls nicht locker, beobachtete die Windverhältnisse, und korrigierte die Positionen der Bojen mehrfach.
10:40 ertönte dann das Ankündigungssignal für den Start der 517er zeitgleich mit dem Setzen der Klassenflagge.
10:45 erfolgte dann der Start dieser Klasse, für die Ausgleicher um 10:50.
Das war etwas knapp für die Favoritenmannschaft Mehs / Harig vom YCSB. Sie schafften es nicht mehr rechtzeitig zum Start und gingen ungewohnt erst als 6. über die Linie.
Bei schwachem, aber segelbarem Wind machten sich die Boote gegen den Wind auf den Weg zur 1. Boje.
Nach dem „ausgefallenen“ Samstag waren Alle heiß auf Punkte.
Jedes Boot suchte den besten Weg zu den Bojen und es gab spannende Zweikämpfe. Bei dem schwachen Wind kam es darauf an, den besten Kurs zu finden und den Spinnaker zur rechten Zeit zu setzen.
Manchen Crews gelang das gut, anderen schlechter. So wechselten die Positionen häufig, Mal so, Mal so.
Die erfahrenen Crews zeigten dann im Laufe der Runden ihr Können.
Stück für Stück arbeiteten sie sich vor…
Auf der Kreuz des 2. Dreiecks gab es dann einen Streit ums Wegerecht (Vorfahrt).
GER 215 fühlte sich durch GER 531 behindert und rief „Raum“ (Platz machen).
GER 531 änderte seinen Kurs nur leicht und es kam zu einer Berührung der Boote.
GER 215 rief „Protest“ und meldete diesen auch beim Zieldurchgang bei der Wettfahrtleitung an.
Gegen 12:00 hatten alle Boote das Ziel erreicht.
Die Wettfahrtleitung entschied gegen 12:15:
„Ende aller Wettfahrten“ und signalisierte dies mit 3 Schallsignalen und Streichen aller Flaggen.
Alle Boote gingen vom Wasser und mussten für die Heimreise transportfertig gemacht werden.
Das Regattabüro nahm die Zeiterfassung- und Rundenlisten entgegen und machte sich an die Auswertung.
Gegen 13:30 trafen sich dann Alle im WSVR-Vereinsheim zum Abschluss mit Kaffee und Kuchen.
Vor der Siegerehrung wurde gegen 14:00 der angemeldete Protest vom Schiedsgericht verhandelt.
Zum Glück verfügen KCF und WSVR über insgesamt 6 DSV-lizenzierte Wettfahrtleiter und 4 DSV-lizenzierte Schiedsrichter. Damit konnten auch von dieser Seite die Anforderungen für Ranglistenregatten problemlos erfüllt werden.
Nach Anhörung der Protestparteien und der Zeugen entschied das Schiedsgericht, daß der Protest von GER 215 berechtigt war.
Folglich wurde GER 531 disqualifiziert.
Die endgültigen Ergebnisse nach dem Beschluss des Schiedsgerichts finden sich im Anhang.
Lioner18ErgebnisseAusgleicher
Lioner18ErgebnisseAlle
Lioner18Ergebnisse517er
mit sportlichen Grüßen
Frank Knoch
Fachwart Wettsegeln
Kanu-und-Segelclub Frankenthal
https://www.kcf1922.de
wettsegeln@kcf1922.de