Frankenthaler Segler in der Partnerstadt Sopot im Rahmen unserer 100 – Jahre Jubiläumstour der Segler des KCF
Gegenseitige Besuche von Partnerstädten mit Bus, Auto, Bahn oder gar Flugzeug sind eigentlich die Regel, aber dass der Besuch mit Segelbooten kommt ist wohl eine seltene Ausnahme.
Aber genau das war unsere Idee.
Anlässlich unseres 100-jährigen Bestehens organisierten wir als sportlichen Höhepunkt der Seglerabteilung eine Flottille von Rügen nach Sopot bei Danzig und zurück.
Start war am 3.9. 2022 mit drei Booten nach Sopot und am 10.9. nach einem Crewwechsel zurückzusegeln. Insgesamt 35 Personen, fast alles Clubmitglieder in 6 Crews haben teilgenommen.
Soweit der Plan für die Frankenthaler Segler in der Partnerstadt Sopot, aber leider lief, einiges nicht planmäßig.
14 Tage vor dem Start eröffnete die Charterfirma Mola, dass eines der Boote durch eine größere Havarie nicht mehr verfügbar wäre. Nach langen Verhandlungen gelang es dieser dann doch einen Ersatz zu besorgen.
Und so konnten am 3.9. nun doch drei Boote mit den Skippern John Sykes, Jens Hansen und mir Günter Herz ablegen.
Bedauerlicherweise befand sich das Ersatzboot zwar optisch einwandfrei in einem absolut seeuntüchtigen Zustand. Bedingt durch die Schräglage beim Segeln liefen sofort größere Mengen Wasser in das Boot.
Als Anmerkung: das Boot hieß „Unsinkbar 2“ und die Zahl 2 hatte uns schon bei der Übergabe zu denken gegeben!
Also ging es für meine Crew nach erst einer Stunde unter Segel zurück in den nächsten Hafen nach Glowe auf Rügen, wo ein herbeigeeilter Techniker von Mola einen größeren Schaden in Höhe der Wasserlinie feststellte. Scheinbar war die letzte Crew bei Rückwärtsfahrt gegen ein Hindernis gefahren und dabei hatte sich die Unter von der Oberschale gelöst
Zwar organisierte der Vercharterer sofort ein Ersatzboot, aber mit 1 1/2 Tagen Rückstand war Sopot für diese Crew zeitlich nicht mehr erreichbar und so konnten diesen wir sowie das Team von Oliver Schuster, das dieses Schiff für die Rückreise übernehmen sollte, nicht an dem Empfang in Sopot teilnehmen. Nichts war mit Frankenthaler Segler in der Partnerstadt Sopot.
Leider verhielt sich für die verbliebenen beiden Boote auch das Wetter nicht nach Plan. Starkwind bis Windstärke 8 genau aus Osten und hohe Wellen machten es unmöglich das Ziel in der geplanten Zeit zu erreichen, also wurde nach einem Zwischenstopp im Dänischen Bornholm die polnische Stadt Kolberg vorläufige Endstation der Flottille und es ging per Bahn weiter nach Sopot.
Trotz der widrigen Umstände gelangten inklusive der Rückreisecrews noch 17 KCF Mitglieder nach Sopot und wurden dort am 9.9. von der stellvertretenden Bürgermeisterin Magdalena Czarzynska-Jachim und dem Dezernenten für Fremdenverkehr empfangen. Der Empfang fand auf dem Gelände des örtlichen Segelclubs statt und so begrüßte auch der Vorsitzende des Segelclubs Krystian Hlavaty auch die Frankenthaler Delegation. Eberhard Niehaus, der erste Vorsitzende des KCF, bedankte sich im Namen aller für die herzliche Begrüßung. Natürlich stand auch eine Stadtbesichtigung im Programm und Vertreter des Lokalen Segelclubs präsentierten die neuen Segelboote ihres Vereins.
Mit dem Zug ging es dann für die Rückreisecrews wieder nach Kolberg, wo die Skipper Bernd Schröder und John Sykes die Boote übernahmen.
Für die Crew von Oliver Schuster fand sich auch eine Lösung. Dieser wurde eine Ersatzyacht in Rostock zur Verfügung gestellt und es ging bis nach Schleimünde und zurück.
Der Weg ist das Ziel; ein Leitspruch für viele Reisende passt wie kein anderer zu den Fahrtenseglern des KCF und so war dieser Törn trotz der kleinen Hindernisse ein voller Erfolg und wird bestimmt nicht so schnell vergessen werden.
Und deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die an diesem Törn teilgenommen haben und an die Zuhausegebliebenen, die unsere Reise verfolgt haben. Mit solchen Mitgliedern zusammen mit unseren Regattaseglern und unseren Kanuten hat man einen aktiven und lebendigen Verein und mir ist um die Zukunft des KCF nicht bange.
Ich wünsche allen Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Günter Herz
KCF-Fahrtensegelnwart