Der 16. Einhand-Cup am Silbersee 2024 fand unter rege Beteiligung statt.
Nach zögerlichem Anlauf gab es letztlich 27 Meldungen in 3 Klassen:
– 11 ILCA 6 (Laser Radial) → Ranglistenerfordernisse erfüllt)
– 10 ILCA 7 (Laser Standard) → Ranglistenerfordernisse erfüllt)
– 06 OK-Jollen → Ranglistenerfordernisse leider nicht erfüllt, aber Gruppenwertung)
Hier gab es auch einen Teilnehmer aus Polen. Wir waren also international!
Die Boote konnten also in 3 Gruppen gestartet werden (ILCA 6, ILCA 7, OK-Jolle), bei denen es für die ersten beiden Gruppen „Ranglistenpunkte“ zu gewinnen gab
In den Tagen vor dem Meldeschluss „waren die Drähte heiß gelaufen“, um die erforderliche Anzahl an Booten in den 3 ausgeschriebenen Klassen zu erreichen (min. 10). Nach spannenden Tagen mit stetigem „Auf und Ab“ und einer letzten „Spontanmeldung“ stabilisierte sich die Lage am Samstag dann: 2 Ranglistenwertungen „stehen“!
Für die Organisator/innen stellt solches zögerliches und unsicheres Meldeverhalten leider immer häufiger eine enorme Herausforderung dar!
Letztlich wollen das „Regattateam“ mit Wettfahrtkomitee (Lizenz), „Protestkomitee“ (Lizenz) und Motorbooten (Führerscheine) sowie „Versorgung“ mit Preisen, Abendessen, Übernachtung, Frühstück, Kaffee und Kuchen zur Siegerehrung etc. bei unklarer Teilnehmerzahl (Kosten/Reste/…) gut vorbereitet werden.
Nach einer spontanen Kooperation mit einer WSVR-Gruppe, die 2023 ein „Silbersee-Opening“ zeitgleich zur Regatta veranstaltete, wurde diese erfolgreiche Zusammenarbeit 2024 ausgebaut:
Es gab „Einlauf-Bier“ für die Segler/innen am Samstag nach der letzten Wettfahrt, mobile Sauna und Abendessen am See statt im KCF-Clubhaus.
Eine gute Mischung aus „alten Hasen“ und neuen Mitstreiter/innen von WSVR und KCF meisterte diese Aufgaben bestens!
Danke, an Alle, die dazu beigetragen haben!
Rückblick:
Der Einhand-Cup am Silbersee wird seit 2007 gemeinsam von KCF und WSVR am Silbersee ausgetragen.
Der Ursprung der Regatta war 2006 eine Anfrage des „Revier-Obmanns Süd“ der OK-Jollen-Klasse, Dirk Dame bei dem damaligen Regattawart des WSVR, Bernhard Rau.
Er suchte für die OK-Jollen einen Verein, der eine Ranglistenregatta in unserer Region anbieten würde.
Nach verschiedenen Überlegungen kamen wir zu dem Schluss, dass in unserem Revier eine Ranglistenregatta für eine Bootsklasse, die bei uns selten ist (nur 1 Boot), eigentlich keinen Sinn macht.
Nach weiteren Überlegungen entstand dann die Idee einen „Einhand-Cup“ für alle Einhand-Klassen anzubieten, da wir einige Laser, Seggerlinge und weitere Einhand-Boote am Silbersee hatten, für die das ein attraktives Angebot sein sollte.
Da wir schon damals häufig um ausreichend Helfer/innen (ca. 10-15 Personen) für unsere Regatten kämpfen mussten, entschlossen wir uns auch, diese Regatta gemeinsam (WSVR+KCF) auszurichten, um zusammen genügend Helfer/innen zu gewinnen.
Der 1. Einhand-Cup am Silbersee war 2007 dann auch die 1. Gemeinschaftsregatta WSVR+KCF.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich dort die Klasse der Laser (jetzt ILCA) zu einer „tragenden Stütze“, weshalb auch für diese Klasse eine Ranglistenregatta ausgeschrieben wurde.
Eines war bald klar und wurde von uns entsprechend umgesetzt:
Nur ein Termin im März oder spätestens April hatte eine Chance auf gute Beteiligung (Beginn der Saison, speziell ILCA).
Am Silbersee gilt aus Naturschutzgründen eine „Wintersperre“ bis zum 15.03.
Bei späteren Terminen waren Konflikte mit anderen Regatten in der Umgebung zu erwarten.
Aus diesem 1. Einhand-Cup 2007 wurden dann über die Jahre viele weitere Gemeinschaftsregatten, bei denen wir die Potentiale beider Vereine bündeln konnten, vor allem in der 517er-Klasse, die auch mehrfach die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft bei uns mit aussegelte.
Wir konnten so z.B. fast jedes Jahr einen Rheinland-Pfalz-Meister stellen.
Nach dem „Aus“ am Silbersee für den KCF wurde unsere Regattagemeinschaft zur Regel:
Aktuell werden in diesem Rahmen 5 Regatten im Jahr gemeinsam (WSVR+KCF) unter „WSVR-Flagge“ auf dem Silbersee geplant, ausgeschrieben und durchgeführt.
Jeder Verein trägt dabei mit seinen Möglichkeiten zum Gelingen bei (Helfer/innen, Material, Lizenzinhaber/innen, …).
Ablauf:
Wetter:
Nach teilweise sehr mildem und gelegentlich sonnigem Wetter in der Woche vor der Regatta waren die Prognosen „eher nicht so toll“: Wolken, gelegentlich Regen, samstags „ordentlich Wind“ um 4 Bft aus W bis N waren angesagt. Sonntags sollte das Wetter wechseln: Wenig Wind, gelegentlich Sonne…
Wie lief es?
Am Samstag trafen wir uns gegen 11:00 am See und bereiteten den 1. Start (14:05 nach Ausschreibung) vor.
Wir hatten eine „hochkarätige Mannschaft“ auf dem Wasser (2 Schiedsrichter/innen, 1 Wettfahrtleiter und teils erfahrene, teils neue Helfer/innen).
Das Wettfahrtkomitee konnte trotz diverser „Anlaufschwierigkeiten“ zu Saisonbeginn bereits vor der Steuerleutebesprechung um 13:00 auslaufen, die Windverhältnisse auf dem See erkunden und einen ersten Kurs durch Bojen kennzeichnen.
Die Steuerleutebesprechung fand dann fast pünktlich ca. 13:10 an Land statt.
Der Wind drehte danach weiter Richtung Nord, aber auch wieder zurück und die Bojen mussten entsprechend verlegt werden, um eine vernünftige Regattabahn (Mittelwerte) zu realisieren.
Das klappte trotz knapper Zeit gut.
Pünktlich um 14:00 konnte das Ankündigungssignal, wie ausgeschrieben gegeben werden.
Start ILCA 6 um 14:05 nach Plan, kein Frühstart
1 Min Pause, wegen evtl. Frühstart
14:06 Ankündigung ILCA 7
14:11 Start ILCA 7, kein Frühstart
1 Min Pause, wegen evtl. Frühstart
14:12 Ankündigung OK-Jolle
14:17 Start OK-Jolle, kein Frühstart
Wegen des kräftigen Winds kamen die ILCA 7 schon wieder ins Startgebiet, bevor die OK-Jollen gestartet wurden.
Die Segler/innen verhielten sich aber fair und behinderten sich nicht gegenseitig.
Schon nach weniger als 1 h waren alle Boote der 3 Gruppen im Ziel.
Siehe Ergebnisse R1 – R4 und Gesamt nach Klassen:
https://www.manage2sail.com/de-DE/event/EinhandSilbersee24#!/results
Der Wind war zwar ständig drehend, aber im Mittel passte die Bahn recht gut.
Zur Auflösung der Konflikts beim Start wurde die Leetonne nach Lee in Backbord verlegt.
Die „Bevorzugung“ des „Pinnends“ sorgte für eine gute Verteilung der Segler/innen entlang der Linie, wie beabsichtigt.
Die weiteren 3 Wettfahrten konnten in zügiger Folge gestartet werden.
Der Wind blieb weiterhin etwas „unberechenbar“, aber das ist eine Herausforderung, mit der die Segler/innen in unseren Binnenrevieren umgehen können müssen…
Letztlich konnten wir so samstags bis kurz nach 17:00 insgesamt 4 kurze Wettfahrten mit ähnlichen Bedingungen durchführen.
Die Platzierungen sieht man in den Ergebnislisten, siehe oben.
Eine 5. Wettfahrt war wegen des einsetzenden Sonnenuntergangs nicht mehr möglich.
Nach der letzten Wettfahrt gab es dann „Einlauf-Bier“ für alle Segler/innen, zum Aufwärmen, und Abendessen mit Prager Schinken, Salaten etc.
Am Sonntag war uns Rasmus nicht wohl gesonnen (wie schon angekündigt):
10:00: Alle Helfer/innen sind am See, Vorbereitungen laufen, aber KEIN Wind!
Für 11:00 war der 1. Start des Tages geplant – keine Chance… Auch um 12:00 – noch Nichts!
Da wir einige Segler/innen mit weiter Anfahrt bis >400 km hatten und kein aufkommender Wind zu erwarten war, wurde die Regatta ca. 12:30 beendet.
Viele Segler/innen hatten ohnehin schon gepackt.
Während der Aufräumarbeiten gab es dann einen Antrag auf Wiedergutmachung.
Die Wertung der 1. Wettfahrt wurde kritisiert.
Es gab tatsächlich eine Unsicherheit bei der Wertung in der 1. Wettfahrt.
Nach einem Einspruch gegen die erfolgte Korrektur der Ergebnisse gab es einen erneuten Antrag der nach einer Anhörung und Beratung der erfassten Tatsachen zu einer weiteren Korrektur durch die Jury führte.
Durch die Verhandlung verzögerte sich die Bekanntgabe der Ergebnisse, weshalb die Siegerehrung erst recht spät erfolgen konnte.
In der Zwischenzeit wurde Christoph Weidemann zum neuen Bereichssprecher ILCA Rheinland-Pfalz gewählt.
Im Einzelnen siegten in den Klassen (siehe Link oben):
ILCA 6:
- Yolanda Gebel, WSVL (Langen)
- Nina Loser, ASC (Augsburg)
- Jesper Freienstein, ASC (Augsburg)
ILCA 7:
- Christoph Wurm, ASC (Augsburg) – Trainer
- Bastian Eilers, WSVR (Roxheim)
- Christoph Weidemann, RKCW (Wörth) – Bereichssprecher
OK-Jolle:
- Dirk Dame, SVM – Revier-Obmann Süd
- Heinz Ridder, SVPB (Paderborn)
- Waldemar Wloczkowski, OKZ Olsztyn, Polen
Trotz aller Widrigkeiten bleibt der 16. Einhand-Cup am Silbersee 2024 eine gute Basis für eine gute Saison 2025!
Alle (Segler/innen und Helfer/innen) stehen optimistisch und engagiert bereit für die kommende Saison.
So hat der Einhand-Cup Silbersee auch die Chance, das 20. Jubiläum zu schaffen!
Die Regattaorganisatorinnen des WSVR (Miriam Datta und Anna Brauer) haben bei dieser Regatta maßgeblich zum Erfolg beigetragen. So kann die Zusammenarbeit WSVR/KCF auch künftig gut fortgesetzt werden.
Sportliche Grüße
Frank Knoch
Fachwart Wettsegeln
Kanu-und-Segel-Club Frankenthal
Regattameldung@kcf1922.de
https://www.kcf1922.de