Schwacher Antritt, starker Abgang…
Bei der „Blaues Band“ Regatta berieten sich, nach geringen Meldezahlen zum Meldeschluß, die Fachwarte “Jugend” und “Wettsegeln” des KCF. Die Frage war: Absagen oder Durchführen?
Wegen der vielen gemeldeten Jugendlichen entschieden die Beiden: “Wir wollen die Jungs (ja, diesmal keine Mädchen dabei) nicht enttäuschen!”
Der Wetterbericht (Sonne und leichter Wind gemeldet) tat das Seine, sodass gegen 12:30 letztlich doch 19 Boote gemeldet hatten. Ein buntes Feld:
15 Ausgleicher, also verschiedene Boote, deren Zeiten nach Yardstick verrechnet werden.
04 Optimisten, kleine Boote für Kinder bis ca. 15 Jahren.
Da auch einige Jugendliche unter den Ausgleichern waren, wurden die Boote wie folgt eingeteilt:Ausgleicher (alle außer Optimist)
- Optimisten
- 05 Jugendliche (ohne Optimist)
- 10 “Oldies” (die verbleibenden Ausgleicher, die keine Jugendlichen sind)
Es wurden 4 Bojen ausgelegt, die zusammen mit der in der Saison dauerhaft liegenden Jugendboje einen Rundkurs von 2,7 km Länge ergaben.
Dieser Kurs war von den Jüngsten auf ihren Optis 1x zu umfahren, die Ausgleicher mussten den Kurs 3x abfahren.
Start und Ziel waren jeweils vor dem KCF-Gelände, von wo aus auch die Zeiten genommen wurden.
Ein “Startzeitfenster” von 13:00 – 14:00 sollte es jeder Crew ermöglichen, den besten Zeitpunkt für den Start selbst zu bestimmen und so die Startprozedur zu entschärfen (kein “Gerangel” um eine gute Startposition).
Dies erleichtert den weniger erfahrenen Seglern den Einstieg ins Regattasegeln.
Gleichzeitig bietet diese Verfahren den erfahrenen Seglern die Chance, ihre Einschätzung, wann wo der beste Wind zu erwarten ist, zu erproben. Je nach Einschätzung starteten die Segler/innen in kleinen Grüppchen oder einzeln.
Einige gleich zu Beginn des Startzeitfensters kurz nach 13:00 als gerade eine leichte Brise über den See wehte, einige erst kurz vor 14:00, weil sie auf besseren Wind hofften.
Die erste Runde erwies sich als Geduldsspiel, da der Wind öfter aussetzte oder im “falschen” Bereich des Sees wehte.
Die schnellsten Segler/innen brauchten über 1 h, um die 2,7 km zurückzulegen.
Die Optis waren im Mittel nach rund 1,5 h im Ziel.
Da der Wind am Ende der 1. Runde wieder auffrischte, ließ die Wettfahrtleitung die Regatta weiter laufen. Auch die Segler/innen hielten wacker durch.
Es gab wieder Aussetzer, aber insgesamt lief die Runde besser, als die erste.
Die 3. Runde bescherte dann fast durchgängig brauchbaren Segelwind. Jetzt konnten die Segler/innen zeigen, was sie so “drauf” haben…
Um 15:47 hatte GER 1723 als erstes Boot seine 3 Runden geschafft.
Da dieses Boot aber erst um 14:40 gestartet war, ergab das eine gesegelte Zeit von 2:25 h, nach Verrechnung mit der Yardstickzahl von 94 (schnelles Boot) reichte die berechnete Zeit von 02:34 h nur für einen 14. Platz bei den Ausgleichern bzw. 9. Platz bei den “Oldies”.
Das ist typisch für das Revier Silbersee mit relativ kurzen Schenkeln. Dort haben große, schnelle Boote wenig Möglichkeiten, ihr Potential voll auszuschöpfen.
Diese Boote brauchen lange Strecken, wo sie “unter vollem Tuch” mit Spinnaker ihre Leistung entfalten können.
Nach und nach kamen dann die weiteren Boote ins Ziel.Wegen der verschiedenen Startzeiten und Yardstickzahlen war es kaum möglich, die einzelnen Platzierungen richtig einzuschätzen.
Nach Auswertung der Zeiten mit WinRegatta (R) konnten dann gegen 16:50 die Sieger geehrt werden:
1. Optimisten:
Niels Kahle siegte souverän mit über 1 min Vorsprung vor Bastian Eilers, Jan Kahle und Ben Eilers (alle KCF).
2. Jugend: Hier gab es eine kleine Panne im Regattabüro. Theo Thränhardt hatte ursprünglich als Vorschoter bei seinem Vater gemeldet.Kurzfristig entschied sich die Familie aber, die Plätze zu tauschen. Die Mutter übernahm der Platz als Vorschoter, der Sohn segelte alleine als Jugendlicher auf Europe. Dadurch ergab sich ein Fehler bei der Auswertung der Ergebnisse für die Gruppe “Jugend”. Nach der Korrektur lag Theo Thränhardt in dieser Gruppe deutlich mit knapp 1 min Vorsprung vorne.
Um Allen gerecht zu werden, entschieden Wettfahrtleitung und Schiedsgericht, den 1. Platz 2 mal zu vergeben:
Platz 1: Theo Thränhardt (KCF) auf Europe
Platz 2: Marius und Hendrik Weigand (KCF) auf 420er
Platz 3: Max Krohn und Philipp Müller (WSVR) auf 420er
Platz 4: Till Nießner (KCF) auf Laser Radial
Platz 5: : Lukas Burkard und Darius Brehm (KCF) auf 420er
3. Ausgleicher:
Eberhard Niehaus (KCF) zeigte auf seiner Seggerling Jolle, dass 2 Dinge über den Erfolg bei Yardstick-Regatten entscheiden:
Erfahrung: Nach vielen Regatten weiß ein Segler, wie er mit seinem Boot bei den gegebenen Verhältnissen am Besten segeln kann.Das “richtige” Boot, passend zum Revier, erleichtert das Ganze, das sieht man daran, dass die Plätze 3 und 4 auch auf einer Seggerling Jolle ersegelt wurden.
Platz 2 ging an Christian und Jelja Wilberg auf Javelin, die mit gutem Gespür für den Wind die Anderen auf die Plätze verwiesen.
4. “Oldies”
Hier wiederholten/bestätigten sich die Ergebnisse bei den Ausgleichern.
Alles in Allem ein spannender und sportlicher Sonntag!
Ergebnisse_BlauesBand18_Ausgleicher
Ergebnisse_BlauesBand18_Jugend
Ergebnisse_BlauesBand18_Oldies
Ergebnisse_BlauesBand18_Optis
In 2 Wochen geht es weiter mit der “Lioner-Regatta”, die für die Landesmeisterschaft der 517er gewertet wird.
Erste Meldungen liegen bereits vor. Es sieht danach aus, dass die geforderten 10 Boote für die Ranglistenwertung zusammenkommen…
mit sportlichen Grüßen
Frank Knoch
Fachwart Wettsegeln
Kanu-und-Segelclub Frankenthal
wettsegeln@kcf1922.de